… nur der Name ist geändert.“ Das wusste schon Horaz [65-8 v. Chr.] Mutato nomine de te fabula narratur. Und er hat recht.
Geschichtsunterricht am Gymnasium Augustinianum Greven bedeutet, dass wir lernen, was geschichtliche Ereignisse mit unserer Gegenwart zu tun haben. Geschichte umfasst nicht nur längst Vergangenes, sondern Geschichte hat mich hervorgebracht und die Bedingungen, unter denen ich lebe. Deshalb bemüht sich der Geschichtsunterricht am Gymnasium Augustinianum vor allem darum, ‚relevant‘ für jeden Einzelnen zu sein, einsehbar zu machen, warum es wichtig ist, seine Geschichte erzählen zu können. Der Geschichtsunterricht stellt mir auch die Werkzeuge zur Verfügung, mit denen ich mir meine eigene Geschichte erschließe.
Geschichtsunterricht am Gymnasium Augustinianum Greven bedeutet, sich mit den Orten auseinanderzu- setzen, an denen wir leben: Greven, Nordwalde, Saerbeck, Reckenfeld, Gimbte … und zu verstehen, wie die Geschichte unseren Lebensraum verändert und geprägt hat und weiterhin prägt.
Deshalb sind beispielsweise Unterrichtsgang und Exkursion wichtige Unterrichtsformen für den Geschichtsunterricht: Zum Sachsenhof, zur Haskenau, zur Villa ten Hompel, auf den Spuren der Industrialisierungsgeschichte in der hiesigen Textilindustrie, im Rahmen der Studienfahrten der Oberstufe. Und Geschichtsunterricht am Gymnasium Augustinianum Greven bedeutet natürlich auch, dass wir uns mit Ereignissen und Entwicklungen in Feldern der Weltgeschichte auseinandersetzen.
Im Fokus stehen verschiedene Epochen der Weltgeschichte, um Ethnien, Kulturen, Religionen, menschliche Überzeugungen, Gesellschaftsformen, Alltagsgeschichte und politische Systeme kennen zu lernen und – auch in ihrer Andersartigkeit – zu verstehen. Geschichte ist das Fach, das ermöglicht, in der Gesellschaft mitzureden und mitzugestalten. Schülerinnen und Schüler im Fach Geschichte beteiligen sich an Vorbereitung und Durchführung von Gedenkveranstaltungen, nehmen an Wettbewerben wie dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teil, suchen die internationale Verständigung mit anderen Schülerinnen und Schülern, mischen sich in tagespolitische Auseinandersetzungen ein und werden so befähigt, ihre Zukunft zu gestalten.
Machen wir Geschichte.
Seit 2012 kooperiert das Augustinianum Greven mit multiprofessionellen Teams an außerschulischen, historischen Lernorten und eröffnet den Schüler*innen, die Begriffe „Demokratie“ und „Geschichte“ als diskursive und aktive Entwicklungsprozesse zu begreifen. Zur Förderung des Demokratiebewusstseins wird den Schüler*innen im Kontext einer gedenkstättenpädagogischen Arbeit (Koordination: Herr Flohr), etwa am Geschichtsort Villa ten Hompel (Münster) oder an der Gedenkstätte Esterwegen (ehem. Konzentrationslager) die Möglichkeit gegeben, historische Aufklärung mit gegenwartpolitischen Fragen zu verbinden und ein Problembewusstsein dafür zu entwickeln, dass die Demokratie als Staatsform ein aktives Handeln – auch von Schüler*innen des Augustinianum – voraussetzt. Diesen Transfer ermöglicht unser Geschichtsunterricht – zumal Geschichte für das Verständnis der Gegenwart unabdingbar scheint…
Schüler*innen beschäftigen sich in der Ausstellung der Gedenkstätte Esterwegen u.a. aktiv mit Opfer- und Täterbiografien.
Schüler*innen sprechen in der Gedenkstätte Esterwegen (ehem. KZ) über Formen des Gedenkens und Erinnerns.
Hinter den Grevener Gedenktagen verbirgt sich ein jährliches Format, mit dem wir an unserem Gymnasium an sich rundende Ereignisse mit historischer Relevanz erinnern. Eine wichtige Bedeutung hat dabei der Bezug zur heutigen Lebenswelt. Ein Arbeitskreis aus Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern und außerschulischen Kooperationspartnern hat bisher die folgenden Gedenktage veranstaltet:
2013: Hitlers Machtergreifung 1933
2014: Erster Weltkrieg 1914 und Krieg heute
2015: Wiener Kongress 1815
2016: Flucht und Migration
2017: Der Deutsche Herbst 1977 und Terrorismus heute
2018: Marx Reloaded: 200. Geburtstag, 170 Jahre Kommunistisches Manifest
2019: 30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer
2020: – coronabedingt leider entfallen-
2021: …
Hat der Marxismus noch eine Relevanz im 21. Jahrhundert? Podiumsdiskussion zum Gedenktag 2018
Podiumsdiskussion zum 30. Jahrestag des Mauerfalls: Es diskutierten u.a. Franz Müntefering, Zeitzeuge Dr. Ulrich Müller und Frau Prof. Saskia Handro
Die schulinternen Lehrpläne sowie die Grundlagen zur Leistungsbewertung können Sie hier herunterladen:
// Lehrpläne für die Sekundarstufe I [Hier klicken]
// Lehrpläne für die Sekundarstufe II [Hier klicken]
// Grundsätze für die Leistungsbewertung [Hier klicken]