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SOZIALES LERNEN AM AUGUSTINIAUM – GEMEINSAM MITEINANDER(N)

Soziales Lernen zu fördern, ist uns ein großes Anliegen. Unser umfassendes Konzept begleitet die Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer durch alle Jahrgangsstufen. Projekttage, Fortbildungen, KLassenstunden, Arbeitskreise, Paten und Elterninformationsabende sind feste Säulen des Miteinandern(s) am Augustinianum, denn wir teilen die Überzeugung, dass nur wer sich wohl fühlt, auch gut lernen kann. Bitte laden Sie auch unseren Flyer zum sozialen Lernen  [Hier klicken] sowie unsere Präsentation zu Kooperation zwischen dem Augustinianum und der Fiege Stiftung [Hier klicken] herunter.

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Soziales Lernen am Augustinianum

„Soziales Lernen“ ist ein Grundpfeiler der systemisch-konstruktivistischen Pädagogik. Soziales Lernen heißt nicht nur „Gutes tun“ nach Art der Pfadfinder. Vielmehr bedeutet es, gemeinsam im sozialen Interagieren seine Wahrnehmungen für Verhaltensweisen und Handlungen zu schärfen, Muster zu überprüfen und Lösungsstrategien zu konstruieren. Das Lernen ist hierbei gerade auf der Beziehungsseite ein offener Prozess, der Lernende Konstrukteur seiner Wirklichkeit. Wir möchten den Schülern Räume mit der dazu notwendigen Offenheit, der bejahenden Atmosphäre und einem annehmendes Lernklima bieten.
In diesen Räumen geht um das Anstoßen eines lebenslangen Prozesses, im dem individuelle soziale und emotionale Fähigkeiten kennengelernt, erprobt, verworfen und erlernt werden können. Das Hauptziel ist es immer, für sein soziales Umfeld und sich Verantwortung übernehmen zu können. Diese Fähigkeit ist rückwirkend auch die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen, denn nur wer sich wohl fühlt und seine Beziehungen klären kann, ist überhaupt in der Lage gut zu lernen. Die konstruktivistische Pädagogik betont gerade die Beziehungsseite der Interaktion als wesentlich dafür, was auf der Inhaltsseite gelernt werden kann.
Nur wer sich gut fühlt, kann auch gut lernen! Projekttag für die Jahrgangsstufe 5 als Prävention gegen Mobbing

Wichtig ist uns am Augustinianum dabei, nicht nur bloße Events zu veranstalten, sondern langfristige Prozesse anzustoßen, die Perspektiven eröffnen. Unser „roter Faden für ein soziales Miteinander“ erstreckt sich über alle Jahrgangsstufen von der 5. bis zur 12. Klasse: So werden Methodenbausteine aus dem „Lions-Quest“ in den regelmäßigen Klassenstunden mit den Lehrerduos genutzt und der demokratische Ansatz des „Klassenrats“ wird mit der Klasse durchgeführt. In den fünften Jahrgängen wird zum nächsten Schuljahr ein „Projekttag gegen Mobbing“ neu eingeführt, der in diesem Schuljahr in einem Arbeitskreis aus Eltern Schülern und Lehrern entwickelt, evaluiert und optimiert wurde. Patenduos aus Schülern der Einführungsphase begleiten die Klassen auf ihrem Weg durch die Erprobungsstufe und unterstützen fortlaufend aus- und weitergebildet ihre Klassen. Hierbei dürfen wir im nächsten Schuljahr auf Unterstützung durch die Soziapädagogin Frau Averbeck setzen, die die Vernetzung mit der OGS sicherstellt.
In der Mittelstufe engagieren sich Sporthelfer für das soziale Miteinander. Die Einführungsphase nimmt am „Tag der persönlichen Orientierung“ im Fach Philosophie an dem zweitägigen Projekt „Sozial Genial“ teil, an dem die Schüler soziale Verantwortung und Aktion erproben können. Die Pädagogikkurse der Oberstufe engagieren sich beim Einsatz des FairMobils.
Auch das Fahrtenprogramm des Augustinianums bietet Anlässe. So steht für die Jahrgangsstufe 5 kurz nach Schuljahresbeginn einen „Kennenlernfahrt“ auf dem Programm, in der sich die Klassen als System finden können. Die Jahrgangsstufe 7 bricht zu einer Klassenfahrt mit ausdrücklich pädagogischem Schwerpunkt auf. Raum für neue Konzepte und Ideen gibt dabei der mit 450 Euro dotierte „Innovationspreis“, den die Schule unterstützt von der Fiege-Stiftung für jahrgangsunabhängige Projekte rund um diesen Themenbereich an engagierte Schüler vergibt. Fest etabliert ist inzwischen auch der Ansatz des „No-blame-approach“, der Störungen wie „Mobbing“ konsequent, aber ohne Schuldzuweisungen verhaltensmodifizierend und lösungsorientiert begegnet. Eine Fortbildung wird gerade wieder für die Klassenlehrer angeboten.
Damit steht das soziale Lernen bei uns auch im engen Zusammenhang mit der Gewaltprävention und dem Umgang mit Ausgrenzung und Mobbing, denn hier entwickeln die Schüler z.B. Interventionsstrategien, d.h. Verhaltensstrategien für Konfliktsituationen. Gleichzeitig werden Erfahrungsräume angeboten, in denen das individuelle Selbstvertrauen gestärkt und gruppendynamische Prozesse begleitet werden. Wir konnten in den letzten vier Jahren bei uns nun zwei weitere Projekte verankern und in die langfristige Arbeit an unser Konzept einbauen, da die Fiege-Stiftung hierfür die Kosten übernimmt.
"Das Fair-Mobil" -unser Projekttag für die Jahrgangsstufe 6

Die Westfälische Provinzial, das Jugendrotkreuz, der Arbeitskreis soziale Bildung und Beratung Münster (asb) und die Schulpsychologische Beratungsstelle der Stadt Münster haben das gemeinsame Projekt „Stark im MiteinanderN“ entwickelt. Finanziell unterstützt von der „Fiege-Stiftung“ hat das Augustinianum den Besuch des „FairMobils“ nun fest etablieren können. An diesem Tag besucht uns das „Mobil“ vollbeladen mit auf die jeweilige Schule zugeschnittenen Ideen und Materialen die sechsten Klassen. An Bord befinden sich auch geschulte Teamer, die jeweils eine Klasse zusammen mit dem Klassenlehrer begleiten. Sie werden dabei von den Schülern der Pädagogik-Leistungskurse begleitet, die die Klassen bei der Vorbereitung und Durchführung unterstützen und auch über den Projekttag hinaus zur Verfügung stehen.
In einem individuell angepassten Parcours werden in Kleingruppen erlebnispädagogische Stationen durchlaufen. Die Schüler haben hier die Möglichkeit, sich selbst als Individuum und als Teamplayer zu erproben und zu entwickeln. Das Ziel des Projektes ist es, das Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten zu stärken. Gruppendynamische Prozesse werden eingeleitet und beobachtet und können in den folgenden gemeinsamen Klassenstunden weitergeführt werden. Konfliktlösungsstrategien werden entwickelt und erprobt. Ein evtl. gewaltprovozierender Konfliktdruck soll so erst gar nicht entstehen. Und viel Spaß macht das gemeinsame Erkunden der Fähigkeiten erfahrungsgemäß auf jeden Fall!
"Achtung - Starke Schüler - Starke Klasse" Ein Projekttag für die Jahrgangsstufe 7

Dieser Projekttag wurde ebf. in Kooperation mit dem asb für unsere Schule entwickelt. Alle siebten Klassen unserer Schule erhalten ab jetzt die Gelegenheit, daran teilzunehmen. Das finanzielle Engagement der „Fiege-Stiftung“ ermöglicht auch diesen Projekttag.
Im Fokus dieses Tages steht die ganze Klasse. Er will allen Schülern die Chance bieten, Wahrnehmung für sich und andere, Sozial- und Konfliktlösungskompetenzen, Streitkultur sowie Klassen- und Stufenregeln zu entwickeln. Dabei wird mit kooperativen Spielen, Vertrauensübungen, theaterpädagogischen Methoden und Kommunikationsübungen gearbeitet. Konflikten begegnet man systemisch und lösungsorientiert, d.h. einfache Schuldzuweisungen werden vermieden. Stattdessen versucht man Strukturen zu verändern, um so ein positives Miteinander zu erreichen.
Der Tag beginnt im Klassenverband mit einer Warm-Up- und Diagnosephase. Ausgehend von der individuellen Diagnose werden dann die zentralen Themen und Konflikte aufgegriffen und Handlungsmuster entwickelt und ausprobiert. Themen wie Beleidigungen, körperliche Gewalt, Mobbing, Cybermobbing, Klassenregeln, Umgang Jungen/Mädchen, Konflikte mit Lehrern usw. werden bearbeitet. Das eigene Verhalten und die Wirkung auf das Klassensystem – durchaus auch mit Berücksichtigung sozialer Netzwerke – wird dabei wahrgenommen und evaluiert.
Die Schüler nutzen dabei ihre Erfahrungen aus der Erprobungsstufe und ihre Kompetenzen aus dem Klassenrat und dem „FairMobil“. Am Ende sollen dann neue Klassenroutinen stehen, die sich idealerweise auf eine ganze Stufe erstrecken und jedem Schüler Sicherheit für sich und sein Verhalten geben können. Über allem steht dabei immer der Begriff der Achtung und des Respekts für sich und andere. Die anschließende Klassenfahrt mit pädagogischem Schwerpunkt bietet dann jeder Klasse individuellen Raum an „ihrem“ Thema weiter zu arbeiten.