[Autorinnen: Mia Marie Tünte 9c, Judith Schulte Everding, 9c, Astrid Pieper (Leitung der Umwelt-AG). Fotos: Astrid Pieper]
„Uns ist allen bewusst, dass das Bienensterben zu einem immer größer werdenden Problem wird. Der Lebensraum von Bienen und anderen Insekten wird zugebaut und die meisten Leute achten nur noch darauf, dass ihre Gärten gut „gestylt“ und leicht zu pflegen sind. Solche Steingärten geben allerdings keine idealen Lebensbedingungen, wie beispielsweise nektar- und pollenspendende Pflanzen für Bienen, Vögel, Schmetterlinge, Hummeln und anderen Tieren. In der Krefelder Langzeitstudie wurde sogar herausgefunden, dass die Insektenpopulation ca. 75% Rückgang in den letzten 20 Jahren erlitten hat. Deshalb wollen wir den, auch für uns wichtigen Tieren, „unter die Flügel greifen“ und ihnen mit einer Wildblumenwiese eine Nahrungsgrundlage und neuen Lebensraum schaffen. Denn das Artensterben, welches mit den vielen Steingärten zu tun hat, hat auch einen Einfluss auf das Ökosystem. Das kann man zum Beispiel bei der zurückgehenden Vogelpopulation sehen, welche die Ausbreitung von Schädlingen mit sich zieht.
Wir hoffen ebenfalls, dass wir mit unserem Projekt ein Vorbild für andere sein können und andere dazu motivieren können, ihre Gärten so zu gestalten, dass auch Tiere dort ein gutes Zuhause finden können und eine Nahrungsgrundlage haben. Und es ist natürlich ein gutes Projekt für uns in der aktuellen Zeit, da wir bei unserer Arbeit genug Abstand halten können und uns keinem Risiko aussetzen müssen. Die Wildblumenwiese wäre deshalb eine schöne Abwechslung zu dem aktuellen „Corona-Alltag“.
Eine weitere Motivation von uns ist, dass wir gerne unser Schulgebäude etwas aufhübschen würden und ihm etwas Farbe verleihen wollen. Wir fänden es sehr schön, wenn wir im Sommer nach einer anstrengenden Mathe-Stunde nach draußen gehen und die ganzen schönen, bunten Blumen sehen können. Man würde deshalb auch ein viel schöneres Gefühl haben, wenn man zur Schule geht, denn das ganze Gebäude, das bis jetzt ja relativ betonlastig ist, würde viel netter wirken. Durch die Wildblumenwiese würde es auf dem Schulhof, durch Bienen, die die Blumen bestäuben, auch insgesamt mehr Natur geben. Aufgrund dessen würde man eine viel gesündere Umgebung auf dem Schulhof genießen können.“
So haben sich nach den Osterferien tatkräftige Schüler*innen aus der Umwelt-AG CLUB OF GRÜNZEUG gefunden, die an der Lindenstraße ein Rasenstück von gut 40 m2 abgetragen haben. Die Begeisterung, endlich etwas sinnvoll Aktives für den Umweltschutz machen zu dürfen, war so groß, dass sich spontan Schüler*innen der 7e mit beteiligten. Zwei Wochen später, es musste der Distanzunterricht überstanden werden, kam frischer Mutterboden auf das Beet. Anschließend wurde eine Wildblumenmischung dort ausgesät. Das Warten wurde schnell belohnt. Nach ausreichend Regenwetter und warmen Temperaturen ging die Saat schon nach einer Woche auf. Nun beobachten alle gespannt, wie Ringelblume, Lichtnelke, Kornblume und Co. sich machen.
[Fotos: Astrid Pieper]