„Der Tote im Dorfteich“ statt „Tod in Venedig“, „Zebraland“ statt „Tauben im Gras“, „Dangerous Deal“ statt „Bahnwärter Thiel“ – die Förderung der Lesefreude stand im Zentrum bei einem Pilotprojekt zwischen der Stadtbibliothek Greven und zwei achten Klassen des Gymnasium Augustinianum. Die Bibliothekarinnen Sigrid Högemann und Anne Thiemann stellten den insgesamt sechzig Jugendlichen ausgewählte Jugendkrimis (z. T. in elektronischer Fassung plus E-Book-Reader) zur Verfügung, die im Unterricht in Gruppen analysiert sowie kreativ bearbeitet wurden.
Im Vorfeld hatten die Klassen 8b und c unter der Leitung ihrer Deutschlehrer Dr. Jan Dirk Busemann und Dr. Benedikt Faber den Aufbau und typische Merkmale von Kriminalerzählungen am Beispiel von Fontanes Klassiker „Unterm Birnbaum“ erlernt. Danach ordneten sich die SchülerInnen nach eigenständiger Recherche gruppenweise den vorgeschlagenen Büchern zu, allesamt nominierte Titel bzw. Preisträger des seit dem Jahr 2000 verliehenen Hansjörg-Martin-Preises für den besten Kinder- oder Jugendkrimi des Jahres. Am Ende der Arbeit stand nicht nur die klasseninterne Präsentation der Ergebnisse samt origineller Foto-Stories, Hörspiele und filmischer Umsetzungen (der Titel „Gedisst“ etwa wurde mit Playmobil-Figuren nachgestellt und aufgezeichnet). Die Gruppen fertigten ferner Rezensionen zu ihren Büchern an, die ab jetzt neben allen vorgestellten Krimis in der Stadtbibliothek als Leseempfehlung für die Ferien ausgestellt sind. Im Gegenzug überließ die Bibliothek den Schülern die Exemplare auf Wunsch zum halben Preis – ein großzügiges Angebot, das viele Projektteilnehmer gerne annahmen, sei es aus Lesespaß am eigenen Band oder aus Neugier nach erlebten Präsentationen zu anderen Titeln. Die verbliebenen Exemplare sind übrigens ebenfalls in der Bibliothek zu erwerben…