Der Leistungskurs Q1 Sozialwissenschaften, unter der Leitung von Frau Oeding-Erdel, organisierte am Donnerstag den 04. Mai eine Podiumsdiskussion zu Ursachen, Gefahren und dem Umgang hinsichtlich der Thematik des Rechtspopulismus.
Geladen waren Experten, welche sich in unterschiedlichen Themen mit dieser Thematik alltäglich auseinandersetzen. Somit bereicherten Christina Möllers (Sozialpädagogin, Villa ten Hompel), Josef Kraft (Autor), Prof. Dr. Schlipphok (Westfälische Wilhelms Universität Münster) und Günter Benning (Redakteur der Westfälischen Nachrichten) die Diskussion mit wertvollen und informativen Beiträgen.
Nach einleitenden Worten von Herrn Dr. Krobisch debattierten die Experten unter der engagierten Leitung des Moderators Thomas Philipzen zunächst über eine allgemeingültige Definition des Begriffs „Populismus“, um im Anschluss verschiedenste Aspekte hinsichtlich der Ursachen und Gefahren des Rechtspopulismus zu thematisieren. Final wurden unterschiedliche Perspektiven zum zielführenden Umgang hiermit beleuchtet.
Die Vielfältigkeit der Thematik wurde immer wieder deutlich und traf auf reges Interesse bei den anwesenden Schülerinnen und Schülern der Oberstufe. So führte schon die erste Erörterung der Frage, welche Bevölkerungsgruppen denn eigentlich die AfD unterstützten zu einem regen Austausch, sowohl auf dem Podium als auch innerhalb der Schülerschaft. Auch als die Schüler Fragen zur Verantwortung der Medien stellten und hinterfragten, ob populistische Parteien vielleicht nicht erst durch große mediale Präsenz zunehmend Popularität erlangten, wurde dies intensiv diskutiert. Insbesondere der Umgang und die Aufarbeitung von sogenannten Fake News im Alltag erhielt durch die alltägliche Relevanz große Aufmerksamkeit. Einig waren sich alle Experten in der Frage, dass die aktuellen Entwicklungen zur Popularität der Populisten vor allem in Deutschland wenig verlässliche Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen zuließen.
Philipzen nutzte diesen Aufhänger, um die Schülerfrage einzubinden, ob durch eine Zunahme des Populismus letztendlich auch die Demokratie in Gefahr geriete. Hierauf erfolgten leidenschaftliche Plädoyers für eine starke und politische Zivilgesellschaft, welche sich aktiv mit Kontroversen auseinandersetzt. Der direkte Schulbezug wurde hierbei vor allem deutlich, als die Frage erörtert wurde, ob oder in wieweit es geboten sei auch Vertreter populistischer Parteien wie der AfD zu Podiumsdiskussionen wie diesen einzuladen. Dieser innerhalb der Schulgemeinde kontrovers diskutierte Aspekt wurde in diesem Rahmen ebenfalls differenziert erörtert.
Auch die Frage, ob insbesondere Elemente der Diskussion zur aktiven Auseinandersetzung mit Populismus stärker in der Schule fokussiert werden müssten, wurde durch zahlreiche Publikumsbeiträge bereichert. Während die möglichen Ansätze und Handwerkszeuge zum alltäglichen Umgang mit Populismus weitreichend waren, so waren sich doch final alle Experten einig was sie den anwesenden Schülerinnen und Schülern wünschten: Eine eigene kritische Haltung und aktive Auseinandersetzung mit Kontroversen innerhalb der Gesellschaft.
Am Ende der Debatte blieb neben allen inhaltlichen Erkenntnissen die Feststellung, dass 90 Minuten eigentlich zu wenig sind, um alle Aspekte dieses umfassenden Themenbereichs zu erörtern. So wurden die Diskussionen sowohl unter den Experten als auch innerhalb der Schülerschaft leidenschaftlich fortgeführt, während der engagierte Leistungskurs bereits mit der Aufarbeitung des Geleisteten beschäftigt war.