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Gedenktag zum Thema Migration und Integration am Freitag, den 25.11.2016

Eingestellt von: In: Schuljahr 2016/2017 21 Nov 2016 Kommentare: 0

bildschirmfoto-2016-11-21-um-15-10-50Bereits im vierten Jahr hintereinander lädt der Arbeitskreis Gedenktage die Schulgemeinde und interessierte Grevener zu einer Veranstaltung der besonderen Art ans Augustinianum ein: Anlässlich der 55. Wiederkehr des Abkommens zur Einwanderung türkischer Gastarbeiter (Oktober 1961) findet am kommenden Freitag, 25.11., um 18:15 Uhr ein Gedenktag zur hinsichtlich Migration und Integration vielfältigen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland statt (Download des Flyers). Zunächst wird eine von Geschichtsklassen und -kursen konzipierte Ausstellung eröffnet, durch die Schülerinnen und Schüler Führungen anbieten. Im Anschluss liefert der Historiker und Journalist Gisbert Strotdrees eine Einführung in die Thematik, ehe in einem Podiumsgespräch jugendliche und erwachsene VertreterInnen der verschiedenen Einwanderungsgruppen Fragen rund um ihr Ankommen bzw. Angekommen sein in Deutschland diskutieren. Untermalt wird der Abend musikalisch sowie mit einer Darbietung aus dem Bereich des Poetry Slam, für beides zeichnen jugendliche Augustinianer verantwortlich. 

Im Fokus des Gedenktages stehen vier Personengruppen: die über zwölf Millionen Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten nach Ende des 2. Weltkrieges; die von der aufblühenden Bundesrepublik gerufenen Gastarbeiter, vorwiegend aus Süd- und Südosteuropa; die so genannten (Spät-)Aussiedler aus dem Ostblock; die in jüngster Vergangenheit aus Syrien, Nordafrika oder vom Balkan hierher Geflüchteten. Die Ausstellung illustriert einerseits wichtige Stationen (wie das Potsdamer Abkommen oder den Zuzug der Gastarbeiter nach Münster und Greven) auf dem Weg zum Einwanderungsland Deutschland. Zum anderen verleiht sie den zahlreichen Menschen, die unter teils schwierigen Umständen zu uns gelangt sind, ein Gesicht: Vertonte Interviews und persönliche Erlebnisberichte bilden einen wichtigen Teil des Gezeigten, dazu gehört eine Visualisierung sämtlicher Herkunftsländer der Schülerschaft am Augustinianum. Darüber hinaus haben sich diverse Lerngruppen mit der Frage beschäftigt, welche Gegenstände für sie unersetzliche Begleiter wären, wenn sie es wären, die unvermittelt aufbrechen und das eigene Zuhause aufgeben müssten: Diese gedanklich gepackten Koffer bilden einen roten Faden durch das Foyer der Schule …

Inwiefern all diese Menschen unsere bundesdeutsche bzw. westfälische Geschichte geprägt haben, wird Gisbert Strotdrees in seinem Vortrag aufzeigen. Wie Betroffene selbst ihren Abschied und ihre Ankunft, ihre Aufnahme in diesem Land sowie ihre Entscheidung zum Bleiben betrachten, ist dann die Thematik der Podiumsdiskussion, die von Dr. Annette Wilbers-Noetzel und Andreas Beckmann moderiert wird. Wenn etwa der ehemalige Augustinianer Klaus Spruch auf junge Flüchtlinge von heute trifft, darf man auf Unterschiede und Parallelen in der Wahrnehmung äußerst gespannt sein.