Grund zur Freude hatte das Gymnasium Augustinianum! Endlich konnte in diesem Jahr wieder das traditionelle Adventskonzert stattfinden, welches aus den bekannten Gründen in den letzten beiden Jahren entfallen musste. Endlich wieder Bassgitarren-Transporte mit dem Fahrrad und andere logistische Meisterleistungen, weihnachtliche Klänge aus Klassenräumen seit den Herbstferien, aufgeregte Schüler*innen, gemeinsames Einsingen im Gemeindehaus und volles Haus im größten Kirchenraum Grevens. Pünktlich um 17 Uhr waren dann alle Vorbereitungen abgeschlossen und es verklangen die letzten Stimmtöne der Instrumentalisten, die schon auf ihren Einsatz warteten, für die Grußworte von Schulleiter Andreas Henke. Von vier Seiten aus warmen Kerzenschein durch die Kirche tragend, verkündeten daraufhin die MusikPlus-Chöre der Jahrgangsstufen 5 und 6 den Anlass des jährlichen Zusammentreffens von Familien, Schüler*innen, Lehrer*innen, Ehemaligen, Zukünftigen und Grevener*innen, die dieses besondere Konzert kurz vor Weihnachten schätzen: „Frohe Weihnacht!“
In weiteren Beiträgen der jungen Sängerinnen und Sänger wurde auch ein kritischer Blick auf das weihnachtliche Konsumverhalten nicht gescheut und schließlich die Ankunft Jesu angekündigt. Es präsentierte im Anschluss das MusikPlus-Streichorchester zwei tänzerische Sätze, auch aus der Feuerwerksmusik Händels, um mit Leichtigkeit und Feingefühl das freudige Erwarten in der Adventszeit darzustellen. Hieran knüpften die Klassen 5b und 5e an, die zu einer eigenen Begleitung aus Orff’schem Instrumentarium und Gitarrenklängen die Lieder Freu dich und Weiße Flocken anstimmten. Nach dem gemeinsamen Singen des Advents-Klassikers Wir sagen euch an intonierte die Klasse 5c ganz international schwedische, deutsche und englische Texte mit Nu tändas tusen juleljus und We are singing. Souverän führte daraufhin Darius Schmelzer, Schüler aus dem Musik-Grundkurs der Q1, in den Ohrwurm Jing, Jing, Jing ein, indem der Refrain gemeinsam geübt wurde und das Publikum den Kurs damit stimmstark unterstützen konnte. Auch das MusikPlus-Blasorchester gestaltete das Konzert mit und zeigte ein breites Spektrum: auf einen feierlich getragenen Choral folgten jazzige Klänge und der Spiritual Go, tell it on the Mountain. Instrumental begleitet durch Flöten, Violine, Cello, Bass und Klavier trugen die Klassen 5a und 5d zwei Lieder zum Konzert bei: Wind through the Olive Trees und God rest ye, merry Gentlemen, bei dem durch zwei unterschiedliche Interpretationen deutlich wurde, wie vielfältig der Charakter eines Stückes ausgestaltet werden kann. Die Orchester-AG hatte für das Konzert zunächst klassischere Klänge vorbereitet, nämlich den Bach-Choral Brich an, o schönes Morgenlicht aus dem Weihnachtsoratorium, auf den der erste Satz To a Wild Rose aus den Woodland Sketches von Mac Dowell in einer Bearbeitung für das kleine Orchester folgte. Ein Medley bekannter Weihnachtslieder im polyphonen Stil rundete diesen Vortrag schwungvoll ab – wer genau hingehört hat, konnte sieben verschiedene Lieder von O Tannenbaum bis Jingle Bells erkennen. Pachelbels bekannter Kanon entführte die Zuschauer wieder ganz in die Welt der Streicherklänge. Das Violinen-Trio Schmelzer, Warnecke, Pfigstl mit Begleitung durch Herrn Tarvenkorn am Cello führte die verwobenen Stimmen gefühlvoll und zugleich virtuos. Voller wurde es im Altarraum dann wieder mit dem Auftritt des vokalpraktischen Kurses der Jahrgangsstufe Q2, der das traditionelle englische Lied Sally Gardens vortrug und gemeinsam mit Eltern und Lehrerinnen das Konzert abrundete: Gefühlvoll vorgetragen erklang Faurés Cantique de Jean Racin und kraftvoll der traditionelle Gospel Han‘ me down. Den Gedanken des adventlichen Unterwegsseins verdeutlichte auch das Blechbläserensemble, das seine Stücke immer wieder stimmungsvoll von verschiedenen Orten im gesamten Kirchenraum aus vortrug.
Nach diesem so vielseitigen Programm war wohl jeder Zuhörer der vorweihnachtlichen Anspannung vor den Kirchentüren im Tausch gegen einen Moment des Innehaltens entkommen und konnte den gemeinsamen Abschluss mit dem Lied Hört der Engel helle Lieder mitgestalten. Die Fachschaft Musik mit Natascha Cambier, Karin Löhr, Markus Mischke, Eva Pott, Hendrik Tarvenkorn, Christina Warnecke und Peter Winkens hatte es auch in den drei Jahren der adventskonzertlichen Abstinenz nicht verlernt, ein rundes Programm zusammenzustellen, das so viele Emotionen miteinander zu verbinden wusste: von mitreißend bis besinnlich, in jedem Fall aber Ausdruck großer Freude.
Fotos: Linus Krumbeck
