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Augustinianum klärt auf über “rechtsextremistische Erlebniswelt”

Eingestellt von: In: Schuljahr 2015/2016 30 Nov 2015 Kommentare: 0

19 Schüler des Geschichte-Orientierungskurses der Q2 unter Leitung ihres Lehrers Serjoscha Flohr haben sich im Kontext der Flüchtlingsdebatte die „neue“ rechte Szene einmal genauer angeschaut. Ergebnis: Zur Präventionsarbeit wurde eine informative Ausstellung erarbeitet. Sie wird im Obergeschoss des Gebäudes West I für Schülerinnen und Schüler ab Montag, dem 07.12.15, zu sehen sein.

Hintergrund: Besonders Jugendliche sind nach wie vor im Fokus der Neonazi-Szene. Anwerbungen geschehen jedoch nicht mehr allein über plumpe Antworten, die den Jugendlichen angeboten werden, sondern über eine Vielzahl von Angeboten, mit denen sich Jugendliche heute eher identifizieren sollen. Um einer Indoktrination und Sogwirkung der sogenannten „rechtsextremistischen Erlebniswelt“ entgegenzuwirken, informieren die Schüler des Q2-Geschichtskurses Flohr über einzelne Themengebiete in ihrer Ausstellung: Das heißt, sie klären auf über die rechte Musikszene, Nazis im Internet, ihre Symbole, Parolen und Organisationen und über die Tricks, mit denen sich Rechtsextreme das Vertrauen der Jugendlichen erschleichen wollen.

Zusätzlich zum Angebot des Ausstellungsbesuches gibt es die Option, einen durch die Schüler des Geschichtskurses angebotenen Fragebogen mit in die Ausstellung zu nehmen.

Im Kontext der Zuwanderung und der Debatte um Flüchtlinge, die in Deutschland Schutz suchen vor Gewalt, Terror und Krieg, kommt es in vielerorts zu hitzigen Diskussionen um eine Verschärfung des Asylrechts oder gar um eine Abweisung der Flüchtlinge an den Grenzen Europas. In diesem Zusammenhang verstärkt sich auch das Agieren rechtspopulistischer Organisationen und Parteien wie der „NPD“, „AfD“ oder der Partei „die Rechte“. Vorurteile und Ängste, Neid und Ablehnung werden vielfach deutlich und führen zu gewaltsamen Übergriffen auf Flüchtlinge und Flüchtlingsheime. Allein 2015 hat es bis in den Oktober hinein über 580 Angriffe auf Flüchtlingsheime in Deutschland gegeben.

Jungen Menschen werden in diesem Zusammenhang mitunter zum Spielball rechter Ideologien. Will man sich Rechtsextremen stellen, muss man sie erkennen – aber wie?

Die Neonazi-Szene hat sich längst diversifiziert und zeigt sich nicht mehr mit Glatze und Springerstiefeln. Die ideologischen Ansätze haben sich indes nicht so stark verändert. Noch immer sind u. a. Rassismus, Antidemokratismus und Nationalismus tragende Säulen des Rechtsextremismus.