Schlittenfahrten, Tanzveranstaltungen und ähnliche Vergnügen: den zahlreichen Teilnehmern und Gästen des Wiener Kongresses wurde 1814/15 in der österreichischen Metropole einiges geboten. Das diplomatische Großereignis, welches sich zum 200. Mal jährt, war jedoch über sein kurzweiliges Programm hinaus von einschneidender Wirkung für die langfristige politische und gesellschaftliche Entwicklung des Kontinents [Hier klicken für den Informationsfoyer zur Veranstaltung]
Der Arbeitskreis Gedenktage am Gymnasium Augustinianum widmet sich dieser Zäsur innerhalb der deutschen und europäischen Geschichte am Freitag, 6. November, in Form einer Veranstaltung, die Schüler-Ausstellung und Fach-Vortrag miteinander kombiniert. Passend zum Jahr, an das erinnert wird, erfolgt die Eröffnung im Hauptgebäude (Foyer und Aula) um 18:15 Uhr.
Seit 2012 widmen sich GeschichtslehrerInnen am Augustinianum gemeinsam mit ihren Klassen und Kursen regelmäßig historisch bedeutsamen Ereignissen anlässlich der Rundung ihrer Daten. Aus der projektartigen Arbeit entstehen dann Ausstellungen, die den jeweiligen Anlass aus diversen Blickwinkeln beleuchten: regionalgeschichtliche Aspekte wie die Beschaffenheit Grevens zur Zeit des Kongresses spielen ebenso eine Rolle wie die internationale Perspektive auf das Geschehen; neben begrifflichen Grundlagen (Kategorien wie Nation und Nationalismus) werden kulturgeschichtliche Phänomene der Zeit von Mode über Architektur bis zur Technik veranschaulicht. Zu erwähnen ist, dass die Ausstellungstafeln durch die Jugendlichen selbst im Münsteraner Stadtmuseum erstellt wurden.
Im Anschluss an Eröffnung und (durch die SchülerInnen selbst geführte) Besichtigung der Ausstellung wird mit Prof. Dr. Ute Planert von der Universität Wuppertal eine international anerkannte Historikerin und Fachfrau i. B. zum 19. Jahrhundert ihre Sicht auf den Kongress samt Ursachen und Konsequenzen darlegen. Es wird u. a. darum gehen, wie in Wien Grenzen neu gezogen und die Machtverhältnisse verändert wurden. Ebenso erhoffen sich die Verantwortlichen des Abends eine Diskussion zur Frage, wie sich die Ereignisse auf die deutsche Nationalbewegung mit ihrem Ziel eines einheitlichen und freien Staatsgebildes ausgewirkt haben. Schließlich ist zu überlegen, was sich aus dem für durchaus lange Zeit Frieden stiftenden Kongress für unsere heutige, äußerst unruhige Gegenwart lernen lässt.